INFO 2-K-EP Klebeharze

2-Komponenten-Kleber 

Epoxydharz-Basis. Markenname z.B. „Uhu-Plus”. Zweikomponentensystem, meist müssen Harz und Härter zu gleichen Teilen 1:1 gemischt werden. Mischungsverhältnis genau einhalten und eine Minute lang zusammenrühren. Je nach Typ hat man 2 bis 90 Minuten Verarbeitungszeit. Wärme (z.B. Föhn) beschleunigt den Härteprozess und macht das Harz momentan flüssiger, so dass es besser Material und Gewebe durchdringen kann. Epoxyd-Kleber sind styroporverträglich (Acryl- oder Polyester-Kleber wie „Stabilit-Express” aber nicht!). Alle Epoxy-Harze können mit Baumwollflocken oder Glasfaserschnitzeln eingedickt werden, das erhöht zudem die Festigkeit der Klebestelle erheblich. Leichte Spachtelmassen entstehen dagegen, wenn man die Harze mit Microballons eindickt. In jedem Fall erst Harz und Härter gut vermischen, danach erst die Zuschlagstoffe einrühren.

Epoxydharze werden zwar mehr oder weniger schnell fest, brauchen dann aber noch einige Tage bei Raumtemperatur, bis sich die endgültige Festigkeit und Härte einstellt. Also die Klebestellen nicht zu bald belasten und auch Laminate nicht zu früh entformen. Geduld zahlt sich hier aus.

Für den schnellen Modellbau und zum Heften ist 5-Minuten-Epoxy gut geeignet. Zum Überbrücken größerer Spalte und Verkleben verschiedenster Materialien untereinander. Der Rettungsanker, wenn andere Kleber versagen oder keine langen Trockenzeiten erlaubt sind. In der Regel nach 15 Minuten einigermaßen belastbar. Durch Wärmezufuhr deutlich beschleunigte Härtung. Nachteile: 5-Minuten-Epoxy bleibt oft recht elastisch, hat nur eingeschränkte Festigkeit (wichtig im Flugmodellbau) und ist auf Dauer nicht unbedingt 100%ig Wasserfest. Auf ABS (Schiffsrümpfe) hält es nicht besonders gut, besser wird es, wenn das ABS vorher dünn mit Sekundenkleber benetzt wird.

30-Minuten-Epoxy ist wie die 5-Min-Version zu verarbeiten, aber man hat deutlich mehr Zeit und der Kleber erreicht weit höhere Festigkeiten. Damit kann man auch belastete Teile wie Tragflächensteckungen einkleben. Auch für Verklebungen auf GFK oder CFK gut geeignet. Die endgültige Festigkeit wird nach 24-48 Stunden erreicht.

Für höchste Belastungen ist Endfest-300 gedacht, der aber sehr lange Härtezeit benötigt. Da dieser Kleber sehr teuer ist, macht er nur für Spezialfälle richtig Sinn, zudem darf das Original „300“ nur noch gewerblich verwendet werden. Die neue, frei verkäufliche Variante ohne den Zusatz „300“ hat nicht mehr die gewohnte Klebekraft. Daher ist für den Modellbau gutes 30-Min-Epoxy meist die günstigere Wahl.

Die meisten Epoxy-Kleber erzielen höhere Endfestigkeiten, wenn sie bei erhöhter Temperatur aushärten. Andererseits können ausgehärtetet Klebestellen mit noch höherer Temperatur (200°C+) wieder gelöst; also zerstört werden. 

Für Problemfälle wie extrem große Spalten oder abgebrochenen Fehlteilen gibt es Knet-Epoxy (sogenanntes Knetmetall), das wie eine feste Modelliermasse mit den Fingern geformt werden kann. Modellierzeit etwa 5 bis 10 Minuten. Nach dem Aushärten kann man das Material gut feilen, schleifen, bohren und sogar Gewinde einschneiden. 

Wichtig: Beim Kleben von Metall oder Kunststoff muss das zu klebende Material immer vorher zuerst entfettet und danach mit grobem Schleifpapier aufgeraut werden. Auf glatten Materialien kleben 2-K-Klebstoffe nur sehr schlecht.

Für EPO Modelle (Schaumwaffeln) gilt: Epoxyd hält praktisch nicht auf den üblichen EPO-Schäumen und nur wenig auf EPP. Da hilft auch kein „Endfest“, wie man es öfter am Flugplatz sieht. Wenn hier mit Epoxy geklebt werden soll, dann muss vorher als Haftvermittler eine dünne Schicht Sekundenkleber auf den Schaum aufgetragen werden (aushärten lassen).

Epoxydharze sind viele Jahre bei Raumtemperatur lagerfähig. Mit der Zeit können sie aber (wie Honig) auskristallisieren. In diesem Fall muss das Harz vor Gebrauch auf über 40°C erwärmt werden, um die Kristalle wieder aufzulösen (Wasserbad, Föhn). Härter können nach Jahren oxidieren und werden dann sichtbar gelb. In diesem Fall und bei extrem lang gelagerten Harzen kleine Testmengen anrühren, ob sie noch wie gewünscht aushärten.

Gesundheitsgefahren:
Hautkontakt unbedingt vermeiden (Epoxy-Sensibilisierung, Allergien). Darf niemals unter die Haut kommen. Also Einmal-Handschuhe tragen (Nitril, blau). Erst im vollständig ausgehärteten Zustand ist Epoxy ungefährlich. Beim Schleifen von Laminaten, die Fasern (Glas- oder Kohle) enthalten, entstehen durch die Fasern gesundheitsgefährdende Stäube. Atemschutzmaske tragen und Staub gut entfernen – am besten im Freien arbeiten und Naßschleifen.