INFO Bügelfolie

Verarbeitungshinweise für unsere Bügelfolie „Universal“ und andere Folien

Untergrund Vorbereitung 
Holzmodelle fein überschleifen (K150 und höher). Untergründe und Arbeitsflächen gründlich entstauben (Staubsauger mit Bürstenaufsatz), bei hohen Ansprüchen zusätzlich mit Microfaser- oder Staubbindetuch. Grundierung ist normalerweise nicht notwendig. Bei erhöhtem Haftungsbedarf, wie z.B. auf konkaven Profilunterseiten, kann man den Untergrund mit verdünntem Weißleim (Holzleim) grundieren, trocknen lassen und nochmals leicht überschleifen. Tiefziehteile und Schaumteile lassen sich ebenfalls bebügeln (reduzierte Hitze!).  Auf GFK ist die Haftung eingeschränkt, hier Untergrund leicht anrauen und ggf. mit verdünntem Kontaktkleber grundieren. Es gibt spezielle Grundierungen für Bügelfolie im Handel, die aber auch nur verdünnte Kleber sind. 

Schutzfolie
Die rückseitige Klebeschicht ist durch eine dünne transparente Schutzfolie abgedeckt. Diese Schutzfolie muss natürlich vor dem Aufbügeln entfernt werden. Dazu klebt man am besten ein je kleines Stück Krepp-Klebeband an einer Ecke auf beide Seiten der Bügelfolie und zieht diese Kreppsteifen dann auseinander.
Besonders bei transparenter Folie lässt man den oberen Kreppstreifen bis zum Aufbügeln der Folie dort kleben, wo er ist, denn daran kann man nun die Oberseite der Folie eindeutig erkennen.


Verarbeitungs-Temperatur
Zum Festheften und Aufbügeln der Ränder genügt eine sehr niedrige Temperatur von
nur ca. 90°-110°C. Die Folie soll sich beim Aufbügeln keinesfalls irgendwie straffen oder wellig werden, sondern glatt bleiben und nur kleben. Nicht zu heiß beginnen!
Das Straffen der Folie beginnt bei ca. 130°C, die Temperatur kann bis ca. 150°C (auch zum Dehnen unter Zug) schrittweise erhöht werden.

Beim Straffen der Folie dürfen die Ränder der Folienstücke niemals mit erwärmt werden – nur die zu straffenden Flächen erhitzen, sonst rutschen die Ränder der Folie ab (wie bei jeder anderen Bügelfolie auch).

Zum extremen Dehnen und Schrumpfen sind Stellenweise bis ca. 180°C möglich. Höhere Temperaturen hält die Folie zwar aus, machen aber keinen Sinn mehr.
Bei fehlender Arbeitserfahrung Versuche an Folienresten druchführen und/oder die Bügeleisentemperatur auch mal mit einem Infrarot-Thermometer nachmessen, da die Temperaturskalen der einzelnen Bügeleisen nicht geeicht sind.

Achtung, alle Bügeleisen, auch digitale Versionen und auch spezielle Modellbau-Geräte, müssen nach dem ersten Einschalten erst „Einschwingen”. Das heißt, dass die Temperatur des Eisens in den ersten Minuten noch nicht mit der Skala übereinstimmt (meist sind die Eisen am Anfang viel zu heiß). Deshalb die Arbeit immer auf der kleinsten Stufe beginnen und die Temperatur erst nach und nach erhöhen. Auch beim Verstellen der Temperatur treten diese „Überschwinger” im Betrieb auf.
Etwa 5 Minuten vorheizen auf kleinster Stufe und geduldiges Abwarten nach jeder neuen Temperatureinstellung sind gute Ideen, bevor man das Eisen ansetzt.

Heißluft-Gebläse
Auch wenn es an anderer Stelle bisweilen empfohlen wird: Zum Straffen der Folie ist Heißluft nicht geeignet, da weder die effektive Temperatur noch die Ausdehnung des erhitzen Bereiches exakt genug dosiert werden kann. Die Gefahr ist zu groß, dass man durch kurze Annäherung punktuell zu große Hitze aufbringt oder die Folienränder unerwünscht mit erwärmt. Vielleicht kann man Heißluft an Rumpfspitzen und Randbögen einsetzen, wo die Folie mehr gedehnt als geschrumpft wird, hier sind Vorversuche zu empfehlen. Zum Entfernen alter Folienbespannungen im Ganzen ist heiße Luft brauchbar.


Klebeschicht
Die rückseitige Klebeschicht ist bei manchen Farben eingefärbt, bei deckenden Farben meist weiß, damit die Farben mehr leuchten und wirklich perfekt decken. Sie sollte also nicht verletzt werden, um Verfärbungen zu vermeiden. Die Klebeschicht aller Bügelfolien ist empfindlich auf Lösungsmittel, daher das Aufsprühen von Aktivatorspray (z.B. bei Reparaturen) auf die Innenseite der Klebeschicht vermeiden. Außen ist die Folie natürlich unempfindlich.

Im Gegensatz zu anderen deckenden „scale“-Folien enthält unsere Bügelfolie übrigens keine Aluminiumschicht, und stört also den RC-Empfang in keiner Weise.

Eventuell überquellende Reste der farbigen oder weißen Klebeschicht an Kanten können mit Alkohol oder (Nitro-) Verdünnungentfernt werden.

Falls bei transparenten Farben die Klebeschicht nach vielen Jahren matt wird, kann durch einfaches Nachbügeln die ursprüngliche Transparenz wieder hergestellt werden.


Reparaturen

Kleine Risse, wie sie bisweilen durch Transport- und Lägerschäden entstehen, klebt man am einfachsten mit Tesafilm ab. Alternativ mit gleichfarbiger oder farbloser Folie überbügeln. Bei transparenten Farben (außer gelb) sieht man gleichfarbig aufgedoppelte Stellen leider deutlich, daher überlegen, ob man zur Kaschierung Zierstreifen in einer Kontrastfarbe darüber legt. 

Grundsätzlich ist es günstig, stärker beschädigte Rippenfelder sauber freizuschneiden und das ganze Feld mit 3 bis 4 mm Übermaß rundum neu zu bebügeln. Dabei ganz besonders auf geringstmögliche Temperatur des Eisens achten und beim Straffen des Feldes immer deutlich Abstand zu den Kleberändern zu halten.


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